Am 13. und 14. Juni trafen sich über 220 Mitarbeiter:innen der bayerischen Behördenlandschaft und Firmenvertreter:innen der Digitalisierungsbranche zu unserem diesjährigen Bayerischen Anwenderforum. Erfreulicherweise konnten wir uns wieder live vor Ort in der IHK für München und Oberbayern treffen. Dank der zentralen Lage und modernen Technik bot sich diese Location hervorragend für die interaktiven Programmpunkte und die begleitende Firmenausstellung an.
Einfach mal machen…
…war die einprägende Aufforderung unserer Schirmherrin, der Bayerischen Digitalministerin Judith Gerlach, an die öffentliche Verwaltung. In den letzten Jahren ist die Verwaltungsmodernisierung weit vorangeschritten, besonders durch den Digitalisierungsschub bedingt durch die Corona-Pandemie. Praxisorientierung und Umsetzung statt Perfektion der Prozesse. Dieser pragmatische Ansatz sollte in Zukunft noch stärker verfolgt werden.
Dr. Laura Dornheim, Dagmar Schuller und Dieter Vierlbeck gaben uns nicht nur einen Rundumblick zu den Kernthemen der Veranstaltung, sondern bekräftigten wichtige Forderungen für die weitere Digitalisierung im Freistaat. Dazu zählen Nutzer:innenfreundlichkeit, digitales Mindset, Ende-zu-Ende-Prozesse und nachhaltige Finanzierung für die (Aus)Bildung. Es wurde deutlich, dass Führungskräfte, Mitarbeitende der Verwaltung, Bürger:innen sowie unsere Fachkräfte für morgen mit eingebunden werden müssen, um nachhaltige Erfolge zu erzielen. Denn bis jetzt erreicht Bayern erst eine Durchschnittnote von 2,9 für den Digitalisierungsgrad (Quelle: IHK-Digitalisierungsumfrage 2022).
Kommunikation: Der Schlüssel zur Digitalisierung?
Auch die Jurist:innen sollten Grundlagen des Programmierens kennen, war der Hinweis aus dem Publikum an unsere Gesprächsrunde mit Dr. Daniela Rothenhöfer, Bernd Geisler, Dr. Wolfgang Denkhaus und Manfred Neidel. So würden die Gesetze umsetzungsfreundlicher werden, die Digitalisierung beschleunigen und Missverständnisse verhindern. Mindestens sollten jedoch IT-Fachkräfte bei der Aufsetzung der Gesetztestexte mit eingebunden werden und es sollte eine beidseitige Kommunikation erfolgen, um die Umsetzung der juristischen Vorgaben zu ermöglichen. Auch sehen die Diskutierenden noch Luft nach oben hinsichtlich der gesetzlichen Hürden, obgleich durch das Voranschreiten beim Abbau der Schriftformerfordernis schon einiges erreicht wurde.
KI als #digitalesHelferlein mit dem Menschen im Mittelpunkt
Die Stadt München setzt bereits auf Künstliche Intelligenz, um den Bürgerinnen und Bürgern eine noch bessere Erfahrung im Umgang mit der Verwaltung zu bieten. Durch die Nutzung von Chatbots und intelligenten Systemen können Fragen schneller beantwortet und Probleme effektiver gelöst werden. Die Verwaltung wird dadurch noch zugänglicher und auf die individuellen Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger zugeschnitten.
Das Wichtigste vor der Einbindung von KI? „Erstmal mit dem Datenschutzbeauftragten sprechen.“, sagte Judith Gerlach im Strategie-Dialog mit Michael Hagedorn. KI bietet große Potentiale auf dem Weg bis 2030, welche wir vorantreiben müssen. Jedoch ist die Einhaltung der Datenschutzbestimmungen unabdingbar für den Umgang mit den Daten der Büger:innen.
Schön war’s
Der Austausch von Erfahrungen und Herausforderungen führt zu gemeinsamen Lösungsansätzen und neuen Ideen und bildet damit das wichtigste Element bei der Verwaltungsmodernisierung. Die fachlich hochwertigen und praxisnahen Beiträge unserer Referierenden sowie das Interesse der Teilnehmenden haben spannende Diskussionen entfacht.
Neben den Programmformaten fand parallel die Begleitausstellung statt, die zum Netzwerken zwischen Verwaltung und Wirtschaft einlud. Zehn Unternehmen präsentierten ihre Produkte und Lösungen und nutzten die Möglichkeit des direkten Kontakts vor Ort.
